Energiedaten

Effiziente Wärmeversorgung für Wohngebäude

In Deutschland ist die Industrie der größte Energieverbraucher, doch gleich danach kommen die privaten Haushalte. Diese nutzen den Großteil ihrer Energie für die Beheizung von Wohnungen und Häusern. Trotz verbesserter Dämmung in den letzten Jahrzehnten steigt der Energiebedarf durch die wachsende Wohnfläche weiter an.

Eine effiziente Energieplanung kann durch die Nexiga Wärmebedarfskarte unterstützt werden, die den Wärmebedarf bis auf Straßenebene detailliert darstellt (mehr zu Lösungen für die Energiebranche).

Hausfassade Waermebedarf

Energieverbrauch und Wärmebedarf

Wärmebedarf ermitteln

Mehr als die Hälfte des Endenergieverbrauchs (EEV) entfällt auf das Heizen und Kühlen von Gebäuden sowie die Warmwasserbereitung in privaten Haushalten und industriellen Prozessen. In Deutschland sind private Haushalte nach der Industrie der zweitgrößte Energieverbraucher, gefolgt von Verkehr und dem Dienstleistungssektor. Der Energieverbrauch von Wohngebäuden hängt stark von den Außentemperaturen ab, besonders im Winter, was zu erheblichen Schwankungen führt.

 

Etwa 70 % des Energieverbrauchs privater Haushalte entfallen auf die Raumheizung. Trotz verbesserter Dämmung vieler Gebäude in den letzten Jahrzehnten wächst der Energiebedarf aufgrund der zunehmenden Wohnfläche. Erdgas und Heizöl haben nach wie vor den größten Anteil am Energieverbrauch der Haushalte, doch erneuerbare Energien und Fernwärme gewinnen an Bedeutung. Fernwärme versorgt Gebäude über isolierte Leitungen mit Wärme und Warmwasser und stammt aus verschiedenen Quellen wie fossilen Brennstoffen, Biomasse, Müll, industrieller Abwärme und erneuerbaren Energien.

 

Langfristig sinkt der Energieverbrauch privater Haushalte in Deutschland, allerdings nur leicht seit den 1990er Jahren. Effizienzgewinne und Einsparungen werden durch Wirtschaftswachstum und steigenden Konsum teilweise wieder ausgeglichen, was einen stärkeren Rückgang des Endenergieverbrauchs verhindert, so das Umweltbundesamt.

In der Energiebranche und insbesondere in der kommunalen Wärmeplanung ist das Wissen über den Wärmebedarf entscheidend. Die kommunale Wärmeplanung verfolgt das Ziel, die Wärmeversorgung von Städten und Gemeinden auf eine nachhaltige und klimafreundliche Grundlage zu stellen. Der Fokus liegt auf der Umstellung auf erneuerbare Energien und unvermeidbare Abwärme, um die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen zu verringern und die Klimaziele zu erreichen.

 

Die Nexiga Wärmebedarfskarte zeigt den Wärmebedarf (kWh) für jeden einzelnen Straßenabschnitt und ermöglicht so eine schnelle Identifizierung von Bereichen mit hohem oder niedrigem Energiebedarf. Dies erleichtert die Optimierung bestehender Netze und die zielgerichtete Planung zukünftiger Investitionen. Dadurch wird die Energiewende auf kommunaler Ebene effektiv unterstützt.

Ein anschauliches Beispiel bietet unsere interaktive Karte für die Bundesstadt Bonn und den umgebenden Rhein-Sieg-Kreis. Hier wird der Wärmebedarf pro Straßenmeter in Kilowattstunden (kWh) als Wärmelinien dargestellt, sodass der Wärmebedarf feinräumig visualisiert wird.

Wärmekarte am Beispiel Bonn

Die Übersichtskarte zeigt eine Heatmap, im wahrsten Sinne des Wortes, die Bereiche mit hohem Wärmebedarf deutlich hervorhebt. Besonders betroffen sind Stadtviertel mit hoher Bevölkerungsdichte und älteren Gebäuden („gehobener Altbau“), vor allem rund um die Bonner Innenstadt. Beim Hineinzoomen (über den Plus-Button links oben) wechselt die Darstellung zu Straßenabschnitten, die den Wärmebedarf pro Meter (kWh) visualisieren. Rote Farbgebung kennzeichnet Bereiche mit hohem Wärmebedarf (Legende kann über den Button rechts oben eingeblendet werden). Bei weiterem Hineinzoomen werden die einzelnen Gebäude nach ihrem Wärmebedarf klassifiziert dargestellt.


Die Daten der interaktiven Karte stammen aus der Nexiga-Datenbank und unserem Partner DBI – Gastechnologisches Institut gGmbH, einem Tochterunternehmen der DBI Gruppe. Zur Ermittlung des Wärmebedarfs werden verschiedene Faktoren berücksichtigt, darunter spezifische Gebäudedaten wie Anzahl der Etagen, Gebäudetyp, Baujahr, Sanierungsstand sowie Informationen aus 3D-Gebäudedaten (LOD2). Auch soziodemografische Merkmale wie Haushaltsgröße und regionale Klimadaten fließen in die Berechnungen ein.

Wo sich Investitionen in das Wärmenetz lohnen

Besonders Städte und Gemeinden können durch die Analyse der Daten schneller erkennen, wo sich Investitionen in Wärmenetze lohnen oder wo Gebäude besonders energieeffizient saniert werden sollten.

 

Mögliche Einsatzgebiete sind:

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