Daten & Analysen

Donut-Dörfer: Leerstand oder Wachstum

Leerstand im Zentrum, Wachstum am Rand

Leben Sie möglicherweise in einem „Donut-Dorf“? Dieser Begriff beschreibt ländliche Ortschaften oder Vorstädte, in denen die Ortskerne zunehmend von Leerstand bedroht sind und verfallen. Währenddessen entstehen an den Ortsrändern Neubaugebiete und neue Einrichtungen wie Einkaufsmöglichkeiten, Arztpraxen oder Fachmarktzentren. Dies führt zu einer strukturellen Entleerung der Dorfmitte – vergleichbar mit dem Loch in einem Donut.

 

Der Leerstand verringert die Attraktivität und führt zu weiteren Problemen im Immobilienmarkt aufgrund fehlender zentraler Lagen. Immobiliendaten von Nexiga helfen bei der Planung.

 

Fast 2 Millionen leere Wohnungen

Um diesem Trend entgegenzuwirken, setzen viele Gemeinden auf die Sanierung alter Gebäude, die Umnutzung leerstehender Immobilien und weitere Maßnahmen zur Belebung der Ortskerne.

 

Während es bei Donut-Dörfern zu gegensätzlichen Entwicklungen in verschiedenen Ortsteilen kommt, gibt es auch Siedlungen, die insgesamt an Attraktivität verlieren. So stehen bundesweit aktuell fast zwei Millionen Wohnungen leer, die Leerstandsquote liegt bei etwa 4,5 Prozent. Besonders betroffen sind strukturschwache Regionen in Ost- und Westdeutschland, darunter Nord-Bayern, Erzgebirge, Ostharz und die Vulkaneifel, wie das Handelsblatt berichtet.

 

Doch selbst in Berlin liegt die Leerstandsquote bei 2 Prozent. Gleichzeitig herrscht in der Hauptstadt wie in vielen anderen Metropolregionen eine insgesamt sehr angespannte Wohnungssituation. Die Bundesregierung hat daher eine Strategie zur Reaktivierung von leerstehenden Wohnungen vorgestellt. Ziel ist es, diese Gebiete als attraktive Lebensorte zu stärken. Maßnahmen umfassen Förderprogramme wie „Jung kauft Alt“ oder „Aus alt mach zwei“, bei denen größere Einfamilienhäuser in kleinere Wohneinheiten umgewandelt werden. Die Strategie basiert auch auf Daten des Zensus 2022.

 

Insgesamt übertrifft die Nachfrage nach Wohnungsneubauten das Angebot deutlich.

Was sind die Ursachen?

Die Ursachen für das Phänomen der Donut-Dörfer sind vielfältig:

Stockender Wohnungsneubau

Der Wohnungsneubau in Deutschland verzeichnet seit einigen Jahren einen Rückgang. Im Jahr 2023 wurden rund 260.100 Wohnungen genehmigt, was einem Rückgang von 26,6 % gegenüber 2022 entspricht.

Regionale Unterschiede sind dabei deutlich erkennbar. In dünn besiedelten ländlichen Kreisen wurden 2023 etwa 12 Ein- und Zweifamilienhäuser pro 10.000 Einwohner genehmigt, was einem Rückgang von rund 43 % gegenüber dem Vorjahr entspricht. Insgesamt ist festzustellen, dass die Anzahl der Baugenehmigungen in Deutschland flächendeckend zurückgeht, wobei ländliche Regionen besonders betroffen sind.

Baufertigstellung von Wohngebäuden

Unsere Karte (PDF) zeigt das Merkmal „Baufertigstellung neuer Wohngebäude“ auf Ebene der Gemeinden für die Region Vulkaneifel, nördlich der Mosel gelegen mit Städten wie Daun, Ulmen und Mendig. Die Anzahl neu fertiggestellter Wohngebäude ist absolut gesehen sehr überschaubar, in vielen Gemeinden handelt es sich dabei meist um Wohngebäude mit einer Wohneinheit, in der Regel also um Einfamilienhäuser.

Das Merkmal Bautätigkeit finden Sie in unserer Datenbank-Suche.

Einsatz von Immobiliendaten

Das Datenpaket „Bestand an Wohnungen“ bzw. „Baufertigstellung neuer Wohngebäude“ zeigt nur einen Ausschnitt aus dem Nexiga-Datenportfolio für den Immobiliensektor.

  • Planer können diese Daten nutzen, um die Entwicklung von Städten und Regionen zu steuern, z.B. durch die Identifizierung von Gebieten mit hohem Wohnraumbedarf oder die Planung von Infrastrukturprojekten aus den Bereichen Energie- oder Glasfaserausbau.

 

  • Diese Daten sind ebenfalls wichtig für die Planung von umweltfreundlichen und energieeffizienten Gebäuden, da sie Informationen über den aktuellen Gebäudebestand und dessen energetische Eigenschaften liefern.

 

  • Immobilienunternehmen und Investoren können die Daten verwenden, um Markttrends zu analysieren und fundierte Entscheidungen über Investitionen in Wohn- und Nichtwohngebäude zu treffen.

 

  • Diese Daten helfen Kommunen bei der Planung und Umsetzung von wohnungspolitischen Maßnahmen, wie z.B. der Förderung von Wohnungsbauprojekten oder der Entwicklung von Strategien zur Bekämpfung von Wohnraummangel.

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