Geometrische Basis für Planung und Analyse
Die Erhaltung historischer Bausubstanzen sind in der Planung nachhaltiger Infrastrukturen wie Wärmeversorgung und Mobilfunknetze eine große Herausforderung.
Dabei spielen denkmalgeschützte Gebäude eine besondere Rolle: Sie stellen Anforderungen an den Schutz der Bausubstanz, müssen jedoch bei technischen Planungen oft ausgenommen oder besonders berücksichtigt werden.
LoD2-Daten in Kombination mit Nexiga-Lösungen bieten hierfür eine präzise Grundlage und machen die Identifizierung von historischen Gebäuden möglich.
LoD2-Daten (Level of Detail 2) bilden nicht nur die Grundrisse und Baukörper der Gebäude ab, sondern auch deren Dachformen und grundlegende Strukturen. Für Wohngebäude bedeutet das konkret:
- Detaillierte 3D-Modelle für die Analyse von Dachaufbauten (z. B. für Funkmasten, Photovoltaik-Anlagen)
- Erfassung von Dachneigungen und -flächen als Basis für Analysen zum Wärmebedarf
- Identifikation von Gebäudetypen (z.B. Mehrfamilienhäuser, Ein- und Zweifamilienhäuser, Alt- oder Neubau)
Bei Baudenkmälern liefern LoD2-Daten wichtige Hinweise, welche Gebäude baulich empfindlich sind und somit für bestimmte Planungen nicht in Frage kommen.
Visualisierung von 3D-Stadtmodellen
Am Beispiel des 3D-Stadtmodells für die Millionenstadt Köln lassen sich mit unserem Tool historische Bauten und deren städtebauliches Umfeld interaktiv erkunden. Hier geht es zum Scene Viewer.
Funkmastplanung
LoD2-Daten für Standortanalyse und Ausschluss von Baudenkmälern
Bei der Planung von Funkmasten (z. B. für 5G-Netze) müssen denkmalgeschützte Gebäude in der Regel ausgeschlossen werden, da Änderungen an der Bausubstanz – wie Antennen auf Dächern – den historischen Wert beeinträchtigen können . LoD2-Daten helfen hier auf mehreren Ebenen:
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Identifikation geeigneter Dächer von Wohngebäuden für Funkmasten (Flachdächer, ausreichend Fläche, Tragfähigkeit)
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Ausschluss von denkmalgeschützten Objekten durch Kombination mit Denkmal-Attributen aus Nexiga-Datenbanken
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Analyse von Sichtachsen (line-of-sight) und optischen Auswirkungen auf das Stadtbild, insbesondere in sensiblen Zonen wie rund um Kirchen oder in Altstadtquartieren
Wärmeplanung
LoD2-Daten für Gebäudetypisierung und Bestandsschutz
Die kommunale Wärmeplanung zielt darauf ab, Bestands- und Neubauten effizient an nachhaltige Wärmenetze anzubinden. LoD2-Daten ermöglichen daher:
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Typisierung von Wohngebäuden (Dachflächen, Volumen, Geschossanzahl)
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Berechnung von Wärmebedarfen auf Hausebene
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Visualisierung potenzieller Trassen für Fernwärmeleitungen unter Berücksichtigung der denkmalgeschützten Gebäude, die oft nicht in Sanierungs- oder Anschlusspläne einbezogen werden dürfen.
Insbesondere bei Altbauten und denkmalgeschützten Fassaden ist eine energetische Sanierung oft nur eingeschränkt möglich. LoD2-Daten helfen dabei, diese Objekte zu kennzeichnen und aus Planungen auszuschließen, um Konflikte mit der Denkmalschutzbehörde zu vermeiden.
Bauliche Veränderungen an Fassaden: Einschränkungen bei Denkmälern/historisch relevanten Gebäuden
Bei Fassadenmodernisierungen – wie Wärmedämmung, Fensteraustausch oder Dachsanierungen – gelten bei Baudenkmälern oft strenge Auflagen. Mit LoD2-Daten werden folgende Anwendungsfälle unterstützt:
- Abgrenzung betroffener Gebäude in Planungsgebieten,
- Analyse von Fassadenstrukturen und Dachformen, um sensible Bausubstanz zu erkennen,
- Simulation von baulichen Eingriffen und deren Auswirkungen auf das Stadtbild (z. B. durch die Integration von 3D-Renderings).
LoD2-Daten und Nexiga als Planungsgrundlage
Die Kombination aus LoD2-3D-Daten und Nexiga-Geoinformationssystemen ermöglicht es, Wohngebäude wie in Köln präzise zu analysieren und Baudenkmäler gezielt auszuschließen – sei es bei der Funkmastplanung, der Wärmeplanung oder bei baulichen Veränderungen an Fassaden.
So werden technische Planungen effizienter und rechtssicher gestaltet, während gleichzeitig der Schutz historischer Bausubstanz gewährleistet bleibt.