Welche Daten liefert der Zensus?
Es ist bereits ein paar Tage her, dass die aktuellen Zensusdaten veröffentlich wurden. Doch man könnte sagen, „aktuell“ ist das Thema noch die nächsten 10 Jahre.
Aufgrund der EU-Zensusverordnungen ist Deutschland verpflichtet, alle 10 Jahre eine Volkszählung durchzuführen. Die letzte Erhebung gab es im Mai 2011. Doch wer sich erinnert, Corona kam dazwischen. Per Gesetz wurde die Zählung pandemiebedingt um ein Jahr verschoben. Der Zensus 2011 war die erste Zählung seit den Volkszählungen 1987 (BRD) bzw. 1981 (DDR). Diesmal ging es „nur“ um eine Zeitspanne von 11 Jahren.
Der Zensus (Volkszählung, mit der Bevölkerungs- sowie Wohnungsdaten gewonnen werden) ist eine gemeinschaftliche Aufgabe der statistischen Ämter des Bundes und der Länder. Es handelt sich um eine registergestützte Bevölkerungszählung. Sie wird ergänzt durch eine Stichprobe und kombiniert mit einer Gebäude- und Wohnungszählung.
Bedeutung für die Nexiga Datenbank
Die Zensusdaten sind für Nexiga ein wichtiges Instrument zur Validierung, Optimierung und Erweiterung der Marktdatenbank. Daten zu Gebäudealter, Heizungsart, Energieträger und Bauweise sind ebenso von Bedeutung für die Optimierung der Nexiga Hausdatenbank wie die Eigentumsverhältnisse und durchschnittlichen Nettokaltmieten (Immobiliendaten).
Neben der Validierung und Aktualisierung unserer Merkmale auf regionaler Ebene mit den soziodemographischen Ergebnissen des Zensus profitiert unsere Haus- und Gebäudedatenbank von den Ergebnissen der Gebäude- und Wohnungszählung. Ein Beispiel dafür sind die feinräumigen Daten für Heizungsarten und Energieträgern, die wir mithilfe eigens erstellter Referenzen bis auf Hausebene auswerten und verarbeiten können. Dadurch sind wir beispielsweise für den Energiemarkt in der Lage, unsere Informationen zu Gasnetzverfügbarkeiten und der Nutzung alternativer Energieträger wie Wärmepumpen zu optimieren und zu ergänzen.
Bei der Verarbeitung übernehmen wir die Ergebnisse allerdings nicht ungeprüft, sondern nehmen immer den Plausibilitäts- und Aktualitätsaspekt mit in die Betrachtung. Die Informationsgrundlage kann in bestimmten Bereichen bei uns aktueller sein. Zudem gibt es Fälle, in denen Kommunen zu anderen Ergebnissen gelangen als die im Zensus veröffentlichten Daten.
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Optimierung
Wichtiges Instrument zur Validierung, Optimierung und Erweiterung der Nexiga Marktdaten. -
Ergänzung
Ergebnisse der Gebäude- und Wohnungszählung liefern neue feinräumigen Daten wie z.B. zu Heizungsarten und Energieträgern. -
Plausibilität & Aktualität
Die Ergebnisse des Zensus werden nicht ungeprüft in die Nexiga Datenbank übernommen. Die eigene Informationsgrundlage, durch weitere Datenquellen validiert, kann bei Nexiga aktueller sein.
Aktuelle Zensus Ergebnisse 2022
Die Bevölkerung Deutschlands ist in den vergangenen Jahren weniger stark gewachsen als bislang angenommen. Das geht aus den Ergebnissen des Zensus 2022 hervor. Danach lebten am 15. Mai 2022 rund 82,7 Millionen Menschen in Deutschland, rund 1,4 Millionen Einwohnerinnen und Einwohner weniger, als bislang auf Basis der amtlichen Bevölkerungsfortschreibung angenommen wurden.
Der Zensus ermittelt die Bevölkerungszahlen aller 10.786 Gemeinden Deutschlands. In 56 Prozent dieser Gemeinden habe es am 15. Mai 2022 mindestens ein Prozent weniger Menschen gegeben. Besonders groß war den Angaben zufolge die Abweichung für Köln, wo zum Stichtag 5,6 Prozent weniger Menschen lebten als angenommen.
Die bundesweiten Abweichungen zur Bevölkerungsfortschreibung betreffen den Angaben zufolge besonders die ausländische Bevölkerung. Laut Zensus 2022 lebten am 15. Mai 2022 in Deutschland rund 10,9 Millionen Ausländerinnen und Ausländer, fast eine Million weniger als bislang amtlich ausgewiesen. Ein Grund dafür sei, dass sich manche Ausländer nicht in Deutschland abgemeldet hätten, etwa wenn sie ihren Ruhestand im Ausland verbringen.
Die Mehrheit der Bevölkerung muss bei dieser Art der Volkszählung keine Auskunft leisten. Ausführliche Hintergrundinformationen zur Durchführung des Zensus finden sich auf der Webseite der Statistischen Ämter. Zur offiziellen Website
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Rückblick auf 2011
Im Jahre 2011 wurde in Deutschland zuletzt ein Zensus durchgeführt. Die wichtigste Erkenntnis dabei: Deutschland hatte deutlich weniger Einwohner als zuvor angenommen. Zum Stichtag lebten 80,2 Millionen Menschen in unserem Lande – 1,5 Millionen weniger als angenommen. Dies entspricht immerhin einer Stadt größer als München. Die damaligen Angaben beruhten auf den Volkszählungen von 1987 (BRD) und 1981 (DDR). Seitdem wurden die Einwohnerzahlen kontinuierlich aktualisiert mit Hilfe von Daten zu Geburten, Todesfällen und Ummeldungen.
Die Zensusergebnisse lösten 2011 große Aufregung in den Gemeinden aus, da sich für viele Städte im Vergleich zur bisherigen amtlichen Statistik deutlich geringere Einwohnerzahlen ergaben. Das bedeutete auch empfindliche finanzielle Einbußen, vor allem durch den kommunalen Finanzausgleich. Es gab dazu jede Menge Klagen von Kommunen bei den Verwaltungsgerichten.
