Kaufkraft 2023

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Die Kaufkraft der Deutschen steigt auch in diesem Jahr stark an. Das wird die Inflation jedoch nicht ausgleichen.

Für 2023 berechnet Nexiga eine Pro-Kopf-Kaufkraft von 25.877 EUR. Das sind beachtliche 928 EUR bzw. 3,7 % mehr als im Vorjahr. Mit 4,6% lag der Zuwachs in 2022 sogar noch ein wenig höher.

 

Trotzdem werden die Deutschen auch in diesem Jahr an realer Kaufkraft verlieren, zumindest im Durchschnitt. Denn die durch den Ukraine-Krieg ausgelöste kostengetriebene Inflation zehrt diesen Zugewinn mehr als auf. Die Explosion der Energiepreise schlägt noch immer auf Produktionskosten durch. Und so sind nicht nur Benzin, Gas und Strom teurer geworden. Wesentliche Produktgruppen wie Obst, Gemüse und andere Nahrungsmittel haben sich im Vergleich zum Vorjahr um bis zu 20% verteuert.

 

Da Energieprodukte und Nahrungsmittel sehr volatil sind, wurde das Konzept der Kerninflation entwickelt, die diese Segmente ausklammert. Diese Kerninflationsrate erreicht im Februar 2023 mit 5,7 % einen neuen Höchstwert. Sie zeigt also keine Entspannung, sondern belegt, dass die Inflation auch bei Möbeln, Verkehr, Gastronomie, Kultur und Dienstleistungen aller Art sowie Mieten angekommen ist. Mehr dazu hier.

 

Die bereinigte Inflation des Jahres 2022 in Höhe von 7,9 % wurde nur zur Hälfte durch Lohnsteigerungen einschließlich Sonderzahlungen ausgeglichen. Schon im Jahr 2021 haben die Deutschen Corona-bedingt Reallohnverluste (reale Kaufkraftverluste) hinnehmen müssen. Die Basisdaten dazu hier.

Einsatz für erfolgreiches Marketing

Aktuell gibt das Statistische Bundesamt für Februar eine Verbraucherpreissteigerung von 8,7 % an, allerdings gehen die führenden Wirtschaftsinstitute im weiteren Jahresverlauf von einem Rückgang der Inflation aus. Das Kieler Institut für Weltwirtschaft (IfW) sagt beispielsweise eine Teuerungsrate von 5,4 Prozent voraus. 

In Tarifverhandlungen werden derzeit beachtliche Lohnzuwächse erstritten.  Es wird sich zeigen, ob damit die realen Einkommensverluste seit 2021 ausgeglichen werden können, zumal sich die höheren Lohnkosten natürlich zusätzlich kostentreibend auf Produktion und Dienstlungen auswirken werden. Die Lohn-Preis-Spirale wird sich also auch im Jahr 2023 weiterdrehen

Karte zur Kaufkraft in Deutschland – das beliebte Marketinginstrument!

Kundenmanagement effizienter steuern und Standorte, Werbung und Vertrieb effektiv planen. Als wichtiger Indikator kann das Wissen über die prognostizierte Kaufkraft 2023 für ganz Deutschland direkt in die Planung von Marketing- und Vertriebsaktivitäten einfließen und für mikrogeographische (feinräumigere) Gebietsebenen genutzt werden.

Kaufkraft Verteilung

Die aktuelle Auswertung, die die Kaufkraft 2023 für ganz Deutschland auf Gemeinde-Ebene darstellt, zeigt die regionale Kaufkraft-Verteilung.

Vor allem in und um die Großstädte ist die Kaufkraft besonders hoch. Halbmondförmig ziehen sich die Gemeinden mit der höchsten Kaufkraft durch den Westen Deutschlands, von Hamburg über Hannover und die Rheinschiene mit Düsseldorf, das Rhein-Main Gebiet um Frankfurt, die Region Stuttgart und den Raum München. Zu den kaufkraftstärksten Gemeinden gehören wieder Grünwald bei München (Vergleichsindex 247,7), Wohltorf bei Hamburg (205,3) und Königstein im Taunus (191,6). Dort verfügen die Einwohner über rund doppelt so viel Kaufkraft wie im Bundesdurchschnitt.

 

Zu den „ärmsten“ Gemeinden zählen Zittau in Sachsen (84,4), Wolgast in Mecklenburg-Vorpommern (84,7) oder Prenzlau in Brandenburg (85,9), allesamt Gemeinden, die in den neuen Bundesländern liegen. Aber auch Gemeinden im Westen Deutschlands reihen sich in diese kaufkraftschwache Gruppe ein. Es handelt sich um Städte wie zum Beispiel Gießen in Hessen (81,4) oder Germersheim in Rheinland-Pfalz (84,7). Auch Trier (85,2) oder Bremerhaven (86,0) gehören zu den Städten mit niedriger Kaufkraft.

Der Osten holt weiter auf

Ein Unterschied zwischen dem kaufkraftstärkeren Westen und dem Osten ist zwar weiterhin festzustellen, doch im Vergleich zum Vorjahr konnten die Gemeinden im Osten Deutschlands abermals aufholen. Mittlerweile liegt der Kaufkraftindex im Osten ohne Berlin bei 91,6. Das sind beachtliche 0,9 Punkte mehr als im Vorjahr. Zu der weiteren Angleichung dürfte beigetragen haben, dass sich die Erhöhung des Mindestlohns auf 12 EUR im Osten stärker auswirkt als im Westen. Aufgrund des niedrigeren Lohnniveaus haben relativ mehr Menschen von dieser Erhöhung profitiert.

Jedes Jahr ermittelt Nexiga, als einer der führenden Anbieter für Location Intelligence und Geomarketing, die Kaufkraft deutscher Verbraucher.

 

Für Unternehmen können die Informationen aus der Kaufkraft-Karte von Nexiga wertvoll sein, weil sich anhand dieser Karte die solventesten Regionen Deutschlands ermitteln lassen. Diese Informationen können direkt in die Planung von Marketing- und Vertriebsaktivitäten einfließen. Auch unternehmerische Entscheidungen – etwa die Planung neuer Standorte oder Vertriebswege – können mithilfe der Kaufkraft-Karte untermauert werden.  

 

Unter dem hier verwendeten Begriff Kaufkraft wird der Anteil des „verfügbaren Einkommens“ der Wohnbevölkerung verstanden. Basis ist die Erfassung des Nettoeinkommens der privaten Haushalte. Neben dem Erwerbseinkommen zählen dazu auch Renten, Arbeitslosengeld, Transferleistungen (Hartz4), Kindergeld und Kapitaleinkünfte. Die Kaufkraft wird am Wohnort erfasst und sagt somit nicht aus, wo das verfügbare Geld ausgegeben wird. 

 

Quellen: Eigene Berechnungen von Nexiga auf Basis von Daten des DIW (Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung), des Statistischen Bundesamts und der Bundesanstalt für Arbeit.