Fachmarktzentren (FMZ) prägen seit Jahren das Bild suburbaner Einkaufslandschaften – als zentrale Anlaufstellen für den großflächigen Einzelhandel, von Bau- und Elektromärkten bis hin zu Möbelhäusern und Lebensmitteldiscountern.
In der Nexiga-Datenbasis sind rund 4.500 Flächen als Fachmarktzentren charakterisiert, die damit einen wichtigen Bestandteil der deutschen Handelslandschaft bilden. In Kombination mit soziodemografischen Daten bieten diese eine wertvolle Grundlage für fundierte Standortentscheidungen.
Ihr anhaltender Erfolg beruht auf dem wachsenden Preis- und Discountbewusstsein der Konsumenten sowie auf den günstigeren Grundstückskosten und einfacheren Bauweisen an den Standrändern. Fachmarktzentren bieten Raum für großflächige Märkte mit standardisierten, preisgünstigen Sortimenten, die in Innenstadtlagen oft keinen Platz finden – und sichern damit eine wohnortnahe, gut erreichbare Nahversorgung.
Typische Branchen und ihre Vertreter sind:
- Lebensmittel: Supermärkte (Edeka, Rewe) und Discounter (Aldi, Lidl, Netto)
- Drogerien: dm, Rossmann, Müller
- Textilien & Schuhe: KiK, Takko, Ernsting’s family, Deichmann
- Elektronik & Haushaltswaren: MediaMarkt, Saturn, Roller, Poco
- Baumärkte & Gartenmärkte: Obi, Bauhaus, toom, Hornbach
- Non-Food-Discounter: Action, Tedi, Woolworth
Ergänzend treten kleinere Fachgeschäfte (z. B. Bäcker, Metzger), Gastronomieangebote (Imbiss, Bäckerei-Café) und Dienstleister (Friseur, Reinigung, Postfiliale) hinzu.
Fachmarktzentren liegen überwiegend am Stadtrand oder an verkehrsgünstigen Standorten, häufig an Ausfallstraßen. Sie bestehen meist aus ein- bis zweigeschossigen, funktional gestalteten Gebäuden ohne besondere Architektur. Charakteristisch sind großflächige, kostenlose Parkplätze direkt vor den Märkten. Damit sind sie in erster Linie auf Pkw-Kunden ausgerichtet; die Anbindung an den öffentlichen Nahverkehr spielt eine untergeordnete Rolle.
Mehr zu Fachmarktzentren
Vom Retail Park zum Fachmarktzentrum
Fachmarktzentren (FMZ) bündeln mehrere großflächige Fachmärkte auf einem Gelände und unterscheiden sich durch ihren funktionalen, alltagsorientierten Charakter von klassischen Einkaufszentren. Sie bieten leicht zugängliche Standorte für den preisbewussten Einkauf des täglichen Bedarfs. Der Ursprung liegt in den 1950er-/1960er-Jahren in den USA mit den sogenannten Retail Parks – großen, verkehrsgünstig gelegenen Einkaufsarealen für den „One-Stop-Shop“ außerhalb der Innenstädte. Suburbanisierung und wachsender Autobesitz förderten diese Entwicklung.
Ab den 1960er-/1970er-Jahren verbreitete sich das Konzept in Westeuropa, u. a. in Frankreich und Großbritannien. In Deutschland etablierten sich ab den 1970er-Jahren Fachmärkte wie Obi oder Praktiker; ab den 1980ern entstanden gezielt gebündelte Zentren. Nach der Wiedervereinigung erlebte der FMZ-Boom in den 1990er-Jahren besonders in Ostdeutschland einen starken Aufschwung.
Unsere Karte (PDF) zeigt Fachmarktzentren unterschiedlicher Größe mit ihrem typischen Branchenmix sowie ergänzend auch Einkaufszentren bzw., Shopping Malls und kleinere Geschäftscluster mit meist nur drei Geschäften – hier exemplarisch dargestellt am Beispiel der Innenstädte von Mannheim und Ludwigshafen.
Schlüsselfragen zur Standortwahl
Fachmarktzentren (FMZ) sprechen eine konsumorientierte Zielgruppe an, die Wert auf Bequemlichkeit und günstige Preise legt. Kenntnisse über Kundenpräferenzen sind daher zentral für eine gezielte Sortiments- und Angebotsplanung.
Auch das räumliche Wissen über Lage und Umfeld von FMZ ist für Wirtschaft, Stadtplanung und Handel entscheidend. Sie bieten hohe Besucherzahlen, gute Erreichbarkeit und ausreichend Parkflächen – zentrale Faktoren bei der Standortwahl neuer Geschäfte.
» Mehr zur Standortplanung
Unternehmen und Investoren prüfen dabei, ob ihr Konzept zur Struktur eines FMZ passt, welche Zielgruppen und Wettbewerber vor Ort zu erwarten sind und wie sich Mieten, Nebenkosten und Umsatzpotenziale darstellen. Wichtige Erfolgsfaktoren sind zudem Synergien mit Ankermietern wie Bau- oder Elektromärkten, die die Attraktivität des Standorts zusätzlich steigern .
-
Nexiga Topshops: Mit den Nexiga Topshops und einer umfassenden Datenbank zu großflächigen Parkplätzen bietet Nexiga eine präzise Identifikation von Fachmarktzentren – die ideale Grundlage für fundierte Standortanalysen in verschiedensten Branchen.