Kaufkraft 2024

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Konsumbarometer für Marktanalysen

Einmal jährlich ermitteln wir die prognostizierte Kaufkraft für ganz Deutschland. Nexiga hat bei der aktuellen Kaufkraft-Rechnung eine beachtliche Steigerung der Pro-Kopf-Kaufkraft auf 27.926 EUR festgestellt:  2.049 EUR mehr als im Vorjahr, daist ein Plus von 7,9%

 

Real sieht die Kaufkraft anders aus, denn dieser Zugewinn wird durch die infolge Corona- und Ukraine-Krise deutlich gestiegenen Preise weitgehend vertilgt. Die Inflation beeinflusst die Kaufkraftentwicklung direkt und spielt eine entscheidende Rolle bei der Bestimmung des realen Werts des Geldes in den Händen der Verbraucher.

Wenn die Inflation steigt, sinkt die Kaufkraft, da mit demselben Geldbetrag weniger Produkte oder Dienstleistungen gekauft werden können. So haben die Deutschen seit 2021 Reallohnverluste hinnehmen müssen. 

 

Immerhin zeigen die guten Lohnabschlüsse seit Beginn des Jahres Wirkung. Auch die Renten sollen nochmals angepasst werden. Es gibt einen Ausgleich für die zuletzt stark gestiegenen Preise, die von Energie bis Lebensmittel fast alles verteuert haben. Dass nun die Inflation wieder deutlich sinkt und derzeit für 2024 von der Bundesregierung auf nur noch 2,8% prognostiziert wird, macht Hoffnung. Auch das Thema Lebenshaltungskosten ist ein wichtiger Aspekt, der bei der Betrachtung der Kaufkraft Berücksichtigung finden muss.

 

Prognose: Die Lohn-Preis-Spirale könnte an Dynamik verlieren und die reale Kaufkraft wird sich in Deutschland stabilisieren. 

Einsatz für erfolgreiches Marketing

Ein solches Wachstum wurde seit dem Beginn der Jahrtausendwende nicht mehr verzeichnet. Nach einer langen Phase der Beständigkeit erlebte die Entwicklung der nominellen Kaufkraft bereits in den Jahren 2022 (mit einem Anstieg von 4,6%) und 2023 (mit 3,7%) einen Aufschwung. Jetzt wurde ein neuer Höhepunkt erreicht. 

Karte zur aktuellen Kaufkraft in Deutschland 2024

Kundenmanagement effizienter steuern und Standorte, Werbung und Vertrieb effektiv planen. Als wichtiger Indikator kann das Wissen über die prognostizierte Kaufkraft 2024 für ganz Deutschland direkt in die Planung von Marketing- und Vertriebsaktivitäten einfließen und für mikrogeographische (feinräumigere) Gebietsebenen genutzt werden.

Regionale Kaufkraftverteilung

Die aktuelle Auswertung, die die Kaufkraft 2024 für ganz Deutschland auf Gemeinde-Ebene darstellt, zeigt die regionale Kaufkraft-Verteilung. 

Vor allem in und um die Großstädte ist die Kaufkraft besonders hoch. Halbmondförmig ziehen sich die Gemeinden mit der höchsten Kaufkraft durch den Westen Deutschlands, von Hamburg über Hannover und die Rheinschiene mit Düsseldorf, das Rhein-Main Gebiet um Frankfurt, die Region Stuttgart und den Raum München. Zu den kaufkraftstärksten Gemeinden gehören wieder Grünwald bei München (Vergleichsindex 247,9), Wohltorf bei Hamburg (208,1) und Königstein im Taunus (190,7). Dort verfügen die Einwohner über rund doppelt so viel Kaufkraft wie im Bundesdurchschnitt. 

 

Zu den „ärmsten“ Gemeinden zählen Zittau in Sachsen (83,6), Wolgast in Mecklenburg-Vorpommern (84,5) oder Prenzlau in Brandenburg (85,6), allesamt Gemeinden, die in den neuen Bundesländern liegen. Aber auch Gemeinden im Westen Deutschlands reihen sich in diese kaufkraftschwache Gruppe ein. Es handelt sich um Städte wie zum Beispiel Gießen in Hessen (81,5) oder Germersheim in Rheinland-Pfalz (84,4). Auch Trier (85,6) oder Bremerhaven (85,8) gehören zu den Städten mit niedriger Kaufkraft. 

Der Ost-West-Unterschied bleibt stabil 

Ein Unterschied zwischen dem kaufkraftstärkeren Westen und dem Osten ist weiterhin festzustellen. Nachdem die Gemeinden im Osten Deutschlands Jahr für Jahr aufgeholt haben, bleibt der Kaufkraftunterschied 2024 stabil.

 

Der Kaufkraftindex im Osten ohne Berlin liegt wie im Vorjahr bei 91,6 und damit um 8,4% unter dem Bundesdurchschnitt. Bislang hatten Effekte wie die mehrfache Erhöhung des Mindestlohns, die sich im Osten stärker ausgewirkt hat als im Westen, sowie die bis 2023 abgeschlossene Rentenangleichung zu einer allmählichen Verminderung des Kaufkraftgefälles beigetragen.  

Die Kaufkraft-Karte von Nexiga bietet Unternehmen eine wertvolle Grundlage, um die Kaufkraftverteilung innerhalb Deutschlands zu erfahren und daraus strategische Entscheidungen abzuleiten. Durch die Identifikation der Regionen mit der höchsten (und niedrigsten) Kaufkraft können Unternehmen gezielter Marketing- und Vertriebsstrategien entwickeln und Ressourcen effizienter  einschätzen. Dies ist besonders wichtig für die Planung von neuen Standorten, Filialen oder Vertriebsnetzwerken, da die Wahl des richtigen Standorts maßgeblich zum Erfolg eines Unternehmens beitragen kann. Die Berücksichtigung der Kaufkraft ist dabei ein entscheidender Faktor, um potenzielle Kunden effektiv zu erreichen und den Umsatz zu maximieren.

Die Kaufkraft wird hierbei als der Teil des verfügbaren Einkommens definiert, der den Haushalten nach Abzug von Steuern und Sozialabgaben zur freien Verfügung steht. Dies umfasst nicht nur das Erwerbseinkommen, sondern auch Renten, Arbeitslosengeld, staatliche Transferleistungen wie Bürgergeld oder Kindergeld sowie Kapitaleinkünfte. Wichtig ist, dass die Kaufkraft am Wohnort der Bevölkerung gemessen wird, was impliziert, dass die Kaufkraftkarte nicht aufzeigt, wo das Geld letztendlich ausgegeben wird. Dies kann vor allem für lokales Marketing und lokale Vertriebsstrategien von Bedeutung sein, da so gezielt Gebiete mit hoher Kaufkraft für Geschäftsaktivitäten ausgewählt werden können.

 

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Kaufkraft-Karte von Nexiga ein unverzichtbares Tool für Unternehmen darstellt, die auf dem deutschen Markt erfolgreich sein wollen. Sie ermöglicht eine präzise Zielgruppenansprache, fundierte Standortentscheidungen und die Optimierung von Marketing- und Vertriebsaktivitäten basierend auf der Kaufkraftverteilung. Unternehmen, die diese Informationen nutzen, können ihre Strategien auf eine solide Datenbasis stützen und somit das Risiko von Fehlinvestitionen minimieren.

 
Quellen: Eigene Berechnungen von Nexiga auf Basis von Daten des DIW (Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung), des Statistischen Bundesamts und der Bundesanstalt für Arbeit.  Die Datengrundlage für die Kaufkraft-Karte bildet eine Kombination und ermöglicht Nexiga, eine detaillierte und zuverlässige Karte der Kaufkraftverteilung in Deutschland zu erstellen.