Standortbewertung

Sparkassen: Wie viele Filialen braucht es noch?

Die Sparkassen hatten schon immer das dichteste Filialnetz in Deutschland. Jede dritte Filiale eines Finanzdienstleisters ist eine Sparkassengeschäftsstelle. Das galt schon immer und das gilt noch heute. Doch der Markt ist im Umbruch. Alle Institute dünnen ihre Filialnetze aus. Zuletzt machte die Commerzbank Schlagzeilen, die 2021 die Schließung von über 300 Standorten ankündigte, die Hälfte ihres Filialnetzes.

 

Auch die Sparkassen, laut Eigenwerbung immer da, wo die Menschen sind, müssen auf die Kosten schauen. Schon seit Jahren schließen sich Sparkassen zusammen. Noch im Jahr 2000 gab es insgesamt 562 der Geldinstitute in Deutschland. Aktuell sind es nur noch 367 Sparkassen! Die Fusion bedeutet häufig auch, dass Filialen geschlossen werden. Aber auch ohne Fusion werden Standorte dicht gemacht. Zunehmend werden Filialen in Selbstbedienungs-Center (SB) ohne Personal umgewandelt.


1990 gab es noch über 19.000 Sparkassen-Filialen, 2017 waren es noch 13.300. Im Jahr 2019, kurz vor Ausbruch der Corona-Pandemie, nur noch 11.000 Geschäftsstellen und 3.700 SB-Center.

 

Heute verfügt die Sparkasse-Finanzgruppe über rund 13.000 Standorte in Deutschland. Davon sind weniger als 9.000 klassische mit Personal besetzte Geschäftsstellen, Filialen oder Beratungscenter. Rund 4.000 Standorte fungieren nur noch als Selbstbedienungsstellen mit Banking-Terminals. Daneben gibt es noch rund 13.000 Geldautomatenstandorte.

 

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Der Trend: Digitalisierung

Der institutsübergreifende Abbau von Bankfilialen hat seine Gründe. Neben den Kosten spielt es eine Rolle, dass im Zeitalter der Digitalisierung der persönliche Besuch des Geldinstitutes schlicht nicht mehr erforderlich ist.  Die HypoVereinsbank hat in einer – bereits 2014 durchgeführten – internen Erhebung der durch ihre Kunden genutzten Zugangswege festgestellt, dass die Anzahl der Filialbesuche abnimmt. Der durchschnittliche Kunde suche einmal im Jahr eine Bankfiliale zur persönlichen Kontaktaufnahme auf. Hinzu komme die Nutzung der SB-Zonen und aller anderen Kanaloptionen. So lag die Zahl der Internetbesuche bei über 280 und die der Call Center Kontakt bei 90. Zudem wurde 50-mal Geld am Automaten abgehoben.

 

Zwar sprechen noch immer viele Kunden in einer Bankfiliale oder Sparkassen-Geschäftsstelle vor (mehr erfahren). Es gibt unverändert Menschen, die nicht alles online oder in der SB-Zone erledigen wollen und Wert auf persönlichen Kontakt legen. Aber der Trend geht zum Online-Banking. Und nicht zuletzt Corona mitsamt dem durch die Pandemie ausgelösten Digitalisierungs-Schub wird diesen Trend verstärken.

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