Der Gebäudetyp bzw. die Gebäudecharakteristik spielt bei vielen räumlichen Fragestellungen eine bedeutende Rolle: In welchen Nachbarschaften gibt es vorwiegend Ein- oder Zweifamilienhäuser, welche Heizungsart ist wahrscheinlich vorhanden oder welche Breitband-Anschlüsse sind mit welchem Aufwand zu realisieren?
Den Typ Terrassenhaus findet man darunter zwar selten. Umso mehr lohnt sich ein Blick darauf, stellvertretend für alle anderen Gebäudetypen und zahlreiche weitere Gebäudemerkmale in der Nexiga-Hausdatenbank.
Terrassenhaus kommt selten vor
Terrassenhäuser sind eine besondere Form des Wohnungsbaus, die eine hohe bauliche Dichte mit privaten Innen- und Außenräumen verbinden soll. Charakteristisch ist die gestaffelte Anordnung der Wohnungen mit jeweils eigener Terrasse, die oft begrünt ist und einen Blickschutz vor den Nachbarn bietet.
Nur gut 7.000 Gebäude in Deutschland werden in unserer Datenbank diesem Typ zugeordnet. Terrassenhäuser entstanden vor allem in den 1960er und 1970er Jahren als Maßnahmen gegen Wohnungsnot und zunehmende Verstädterung. Damals galt ein urbanes Eigenheim im Grünen als modern, mit einer Kombination aus Komfort und Gemeinschaft. Durch die Staffelung der Etagen können sie auch auf steilen Hängen gebaut werden, wo andere Gebäudeformen nicht möglich sind. Auch wenn dieser Gebäudetyp schon in die Jahre gekommen ist, kann es durchaus als eine umweltfreundliche Wohnform gesehen werden, da sie oft mit modernen Technologien wie Solarenergie und Regenwassernutzung kombiniert werden kann.
Es gibt weitere Vorteile: Zum einen bieten sie eine großzügige Außenfläche, die als Erweiterung des Wohnraums genutzt werden kann. Zum anderen ist die kompakte Bauweise platzsparend und bietet genügend Raum für eine Familie. Die Terrassen bieten zudem oft eine gute Aussicht auf die Umgebung.
Gebäudeinformationen
- Gebäudemerkmale in der Nexiga-Hausdatenbank
Die Wohnsituation und das Wohnumfeld sind wichtige Merkmale der Soziodemografie. Über 22 Millionen Gebäude und deren Umfeld wurden anhand verschiedener Kriterien mittels Begehungen persönlich vor Ort bewertet. Im Folgenden ein Auszug aus dem Datenspektrum:
- Gebäudetyp: Zur Beschreibung der Gebäude werden unter der Berücksichtigung der Größe und des Typs eines Gebäudes 9 verschiedene Einstufungen verwendet.
- Das Gebäudealter wird nach dem Erbauungszeitraum bestimmt, welcher in zwölf Klassen gegliedert ist.
- Allgemeiner Pflegezustand: Für die Bewertung werden verschiedene Einzelkriterien wie Fassaden und Fenster zur Gesamtbeurteilung des Gebäudes berücksichtigt.
- Gartenart und -größe beziehen sich auf den von außen einsehbarem Bereich. Die Ausprägungen der Variable ist in sieben Kategorien gegliedert.
- Die Bauweise beschreibt auf Grundlage der Größe eines Gebäudes (= umbaute Grundfläche) die Exklusivität eines Hauses. Die Erhebung der Daten vor Ort bezieht sich auf die sichtbaren Bereiche des Grundstücks.
- Höhe des Gebäudes (in Meter), Anzahl Etagen pro Gebäude
- Die Lage des Hauses im Ort wird mit folgenden Ausprägungen wie Ortsrand, Ortskern, etc. beschrieben
Unsere Karte zeigt die Gebäudecharakteristik am Beispiel eines Ortsteils von Lahnstein, südlich von Koblenz auf einer Anhöhe gelegen. Hier findet man eine Vielzahl von Terrassenhäusern, die in Südost-Richtung an den Hängen gebaut wurden. In direkter Nachbarschaft finden sich gruppiert Ein- oder Zweifamilienhäuser, Reihen- und Doppelhäuser sowie Wohnblöcke.
Branchen-Beispiele zu Einsatz und Nutzen
Energie
Analysen können durchgeführt werden, um den Energieverbrauch des Gebäudes zu bewerten und Möglichkeiten zur Reduzierung des Energieverbrauchs zu identifizieren. Ebenso kann für ein Wohnviertel der Energiebedarf der Gebäude bestimmt werden, um die Effizienz von Heizungs-, Lüftungs- und Klimaanlagen zu verbessern und somit auch dazu beitragen, den CO2-Fußabdruck der Gebäude zu reduzieren.
Wo können Solaranlagen auf Dächern installiert werden, wo sind die affinen Haushalte wahrscheinlich anzutreffen? Mehr Informationen für das Thema Energie und Energieffizienz gibt es hier.
Telekommunikation
Anhand zahlreicher Gebäudemerkmale können Rückschlüsse auf die zu versorgende Wohnbevölkerung mit Breitbandanschlüssen (Glasfaser) gezogen werden.
Der Ausbau ist kostenintensiv, daher sollen in einem Gebiet möglichst viele Haushalte mit hoher Affinität für Highspeed Internet angeschlossen werden. Eine solche Analyse kann auch dazu beitragen, die Netzwerkleistung zu verbessern und die Sicherheit des Netzwerks zu erhöhen.
Mehr Informationen für das Thema Telekommunikation gibt es hier.