Die Bevölkerung in Deutschland wird im Durchschnitt immer älter. In dieser immer älter werdenden Gesellschaft leben viele Menschen glücklicherweise bei guter Gesundheit, dennoch bringt das Alter unweigerlich einige Beschwerden mit sich. Von diesem Trend dürfte auch der Markt für Treppenlifte profitieren.
Ein Fall für Location Intelligence in Form einer Multikriterienanalyse: Durch Kombination von relevanten Marktinformationen können Potenzialgebiete identifiziert werden.
Treppenlift: Ein Frage des Gebäudetyps
Bereits heute ist jede zweite Person in Deutschland älter als 45 Jahre, und jede fünfte Person 67 Jahre und älter, wie DESTATIS ausweist. Nicht alle älteren Menschen können oder wollen in Senioren-gerechten Wohnungen leben, viele bevorzugen auch im hohen Alter das eigene Häuschen – aus verständlichen Gründen.
Ein Treppenlift, genauer gesagt ein Treppenschrägaufzug, kann eine große Hilfe sein, wenn das Wohnen auf mehreren Etagen stattfindet. Dies dürfte aus Sicht einzelner Wohneinheiten für die Gebäudetypen Ein- und Zweifamilienhäuser sowie Reihen- und Doppelhäuser am wahrscheinlichsten zutreffen. Die Typologie der Gebäudecharakteristik steht im Datenportfolio von Nexiga für Gebäude zur Verfügung, neben beispielsweise Mehrfamilienhäuser oder Wohnblöcke. Aus Sicht der Treppenlift-Hersteller sind somit in erster Annäherung vor allem Gebiete mit vielen älteren Personen und vielen Gebäuden dieser Typen grundsätzlich ein potenzielles Absatzgebiet.
Laut historischen Untersuchungen soll übrigens bereits ein gewisser Henry VIII., von 1509 bis 1547 König von England, der erste Besitzer einer frühen Art eines Treppenlifts gewesen sein. Als König leistete er sich ein solches Hilfsmittel sicherlich problemlos. Die moderne Variante wurde in den 1920er Jahren entwickelt. Heutzutage ist die Investition für den Kauf und den Einbau eines Treppenlifts mit bis zu 25.000 EUR an Kosten nicht unerheblich. Es gibt jedoch die Möglichkeit von Finanzierungshilfen, sodass die Kaufkraft der Haushalte nicht unbedingt ein wichtiger Faktor bei der Suche nach Potenzialgebieten sein muss.
Geo-Analysen mit dem Marktanalyst Pro
Spezielle geographische Analyse-Funktionen wie die Multikriterien-Analyse oder White-Spot-Analyse stehen im Nexiga Marktanalyst Pro zur Verfügung, der Desktop-Lösung für raumbezogene Fragestellungen. Sie bietet eine einzigartige Kombination von (Geo-) Daten und Software und garantiert Unabhängigkeit und Sicherheit auf Basis von ArcGIS Pro, der weltweit führenden GIS-Software von Esri Inc.
Der Nexiga Marktanalyst wird in diesem Jahr nach einer längeren Übergangsphase endgültig auf ArcGIS Pro umgestellt. Es steht eine moderne und leistungsfähige Software-Plattform zur Verfügung, die eine grundsätzlich andere Benutzererfahrung als die Vorgängerversion mit sich bringt.
Mehr zum Marktanalyst Pro finden Sie hier. Werfen Sie zudem gerne eine Blick auf unsere umfangreichen Marktdaten.
Potenzialgebiete entdecken
Wie kann man nun durch Kombination verschiedener Marktdaten eine erste Potenzialabschätzung vornehmen? Zunächst definiert man die geographische Analyseebene. Für eine bundesweite Betrachtung sind z.B. die 5-stelligen Postleitzahlgebiete (PLZ) geeignet. Davon gibt es ca. 8.200 geographische Einheiten. Mit Hilfe einer Multikriterien-Analyse werden dann die einzelnen PLZ durch Kombination von mehreren Kriterien (Marktdaten) bewertet, optional mit unterschiedlicher Gewichtung.
Am Beispiel für das Potenzial für Treppenlifte kann ein Score-Wert berechnet werden, der angibt, wie stark Senioren sowie bestimmte Gebäudetypen in einer PLZ vertreten sind. Hierzu werden z. B. der Anteil der Bevölkerung über 75 Jahre sowie die Anzahl Gebäude vom Typ Ein- oder Zweifamilienhaus sowie Reihen- oder Doppelhaus in Kombination berücksichtigt. Weiß man anhand der bisherigen Absätze, dass das Produkt vorwiegend in einem bestimmten Gebäudetyp eingesetzt wird, kann man diesen für die Analyse höher gewichten. Optional können auch noch weitere Parameter wie die Kaufkraft berücksichtigt werden.
Bei dieser klassischen Multikriterien-Analyse werden die Kriterien gewichtet und linear verknüpft. Die Gewichtswerte addieren sich zu 1. Als Ergebnis erhält man einen Scorewert zwischen 0 und 100, wobei 100 bedeutet, dass die geographische Einheit bei allen Kriterien die maximale Ausprägung aufweist. In der Regel wird dieser Wert nicht erreicht.
Unsere Karte (PDF) zeigt beispielhaft die Bewertung für das Potenzial der Treppenlifte. Die PLZ-Gebiete werden in der Karte nach Höhe des Scorewertes klassifiziert dargestellt, dunkelblau eingefärbte Gebiete zeigen die höchsten Werte.
Die Top-Gebiete finden sich oft im Umland größerer Städte, aber auch in einigen weniger verstädterten Regionen. Zu bedenken ist, dass hier absolute Zahlen kombiniert wurden, demnach PLZ-Gebiete mit mehr Einwohnern und Gebäuden tendenziell höhere Scorewerte erhalten.