Freuen wir uns auf 2021, auch wenn der Blick auf das neue Jahr diesmal ein anderer ist. Neue Herausforderungen warten auf uns, die aber nicht ausschließlich pandemiegeprägt sind.
Unsere Gesellschaft altert, eine Tatsache die bleibt und auch nicht aufzuhalten ist. Fast jede Generation setzt für viele Aufgaben im Alltag mittlerweile auf digitale Services und Lösungen. Sei es bei der Sprache für die Mensch zu Maschinen-Kommunikation oder auf bequeme Onlineservices wie Click und Collect. Analoge Systeme verschwinden langsam aber sicher.
Mit unseren Mitmenschen in Kontakt zu treten, fordert nicht nur die Technologie. Design und Content im digitalen Raum haben großen Einfluss auf Interaktion, Kaufentscheidungen oder Arbeitsabläufe. Das bringt neue komfortable Services auf den Plan, die das Handling aber auch das Erlebnis vor dem Bildschirm attraktiver gestalten (müssen).

Was hat das mit Location Intelligence zu tun?
Trends, die also keine mehr sind wie: „Online kills offline“ oder Hybrid Commerce „Stationärer Handel auf dem Weg ins Online-Business“, bestimmen die Branche, da sie ganze Städte und Gemeinden betreffen. Nicht nur die letzte Meile, auch die „letzten Meter“ vor dem Verkauf werden (noch) wichtiger: Wie und wo Produkte angeboten werden, hat sich verändert. Wer sie wo und wie abholt auch. Nachhaltigkeit bei der Lieferung, wie die CO2-freie Belieferung in Innenstädten, stehen vor allem beim Onlinehandel unter trendmäßiger Klima-Beobachtung.
Viele Unternehmen sind gefragt, ihre Strukturen anzupassen und Lieferketten mitsamt Infrastruktur zu überdenken. Nehmen wir als Beispiel die neu geborene Nachbarschaftshilfe „Support your Locals“. Die Erwartungen und Einstellungen der Kunden ändern sich bzw. haben sich schon geändert. Der POS mutiert mehr zum „Points of Delight“, also die unmittelbare Freude am Kaufort selbst. Doch auch Solidarität und Treue spielen für den Konsumenten wieder eine wichtigere Rolle.
Unternehmen sind angehalten, ihre Organisation mit Agilität und Widerstandsfähigkeit aufzurüsten, damit sie den neuen Begebenheiten – mit oder ohne Maske – standhalten können. Hier ist es natürlich vor allem der stationäre Einzelhandel, der handeln muss, um seine Abwärtsspirale aufzuhalten. Doch egal ob B2C oder B2B, die Übergänge von privat und geschäftlich werden fließender, jedenfalls in manchen Bereichen.
Branchentrends 2021
Wir haben die vier wichtigsten Trends aus unserer Sicht zusammengefasst.
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GIS in Echtzeit
Schnellere Reaktionszeiten auf sich dynamisch entwickelnde Märkte mit zeitlichen und räumlichen sowie umweltrelevanten Faktoren sind besonders wichtig. Das hat uns die Pandemie gezeigt.
Räumliche Analysen mit digital gespeisten Daten aus aller Welt mittels GIS Systemen zu erstellen, bieten grenzenlose Einblicke ins Weltgeschehen. Live-Daten von mobilen Endgeräten (Smartphones) sowie Interaktionen auf Social Media Kanälen geben wertvolle Insights für die Unternehmen, Beispiel Mobile Tracking.
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Big Data Analytics
Schnelligkeit und Effizienz als Grundlage unmittelbarer Erkenntnisse, um Entscheidungen sofort zu treffen – ohne Zweifel ein permanentes Bestreben in der Datenwelt. Denn die Möglichkeit, schneller voranzugehen und agil zu sein, verschafft Unternehmen entscheidene Wettbewerbsvorteile beim Kunden.
Geo- und Marktdaten unterstützen on demand die Durchführung räumlicher Analysen über webbasierte Plattformen (z.B. ArcGIS Marketplace). Passgenaue GIS-Systeme, mit individuellen Funktionen, um diese Daten zu analysieren und weiterzuverarbeiten, sind das nötige Werkzeug dafür.
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SaaS-Lösungen
Die Beliebtheit und Nutzung von webähnlichen und nutzerfreundlichen Oberflächen sowie die Zunahme des mobilen Arbeitens geben Mitarbeitern die Chance sich überall miteinander zu vernetzten. Immer mehr Anwender begrüßen deshalb webbasierte Arbeitsumgebungen, da sie mit ihrer Funktionsweise und Bedienung vertraut sind und die unkomplizierte Handhabung schätzen.
SaaS als Cloud-Lösungen für Location Intelligence Anwendungen wie Geocodierung, Enrichment, Visualisierung oder Geo-Analysen erfreuen sich wachsender Beliebtheit, da es das Arbeiten von „überall“ noch attraktiver macht.
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KI im Bereich Datengenerierung
Künstliche Intelligenz wird immer stärker bei der Generierung und der Interpretation von Daten Einfluss nehmen. Das Erstellen von Predictiven Modellen in verschiedenen Bereichen wie maschinelles Sehen, Robotik, Automobilentwicklung und Sprachverarbeitung sind längst alltagstauglich. Dazu gehören komplexe Muster erkennen, Informationen synthetisieren, Schlussfolgerungen ziehen und Prognosen erstellen.
Meist passiert das auf Basis historischer Daten. Die Zukunft wird – so könnte man sagen – maßgeblich durch die Vergangenheit bestimmt, ein gewisser Unsicherheitsfaktor. Umso wichtiger ist es, für präzise Prognosen (Frequenzen an einem Standort) auf valide und aktuelle Daten zurückzugreifen.
Alle diese Trends sind nicht nur 2021 die „Treiber“ der Branche und werden damit auch in den nächsten Jahren Bestand haben. Die rasanten Entwicklungen in der IT-Branche werden auch weitere Auswirkungen auf die GIS-Branche und der Darbietung von räumlicher Intelligenz haben.