Im Vergleich zu den Vorjahren handelt es sich bei dem Anstieg dennoch um ein Art Abstieg. Die Deutschen werden auch in diesem Jahr an realer Kaufkraft verlieren, zumindest im Durchschnitt.
Die Kaufkraft lässt uns vieles wissen…
- Wissen, wo kaufkräftige Konsumenten zu finden sind.
- Wissen, wo Standorte mit passendem Kundenklientel sinnvoll sind.
- Wissen, wo Produkte oder Dienstleistungen dem Kaufkraftniveau entsprechend Absatz finden.
Hintergründe
Grund dieser Einschätzung: Die durch den Ukraine-Krieg ausgelöste kostengetriebene Inflation zehrt diesen Zugewinn mehr als auf. Die Explosion der Energiepreise schlägt noch immer auf Produktionskosten durch. Und so sind nicht nur Benzin, Gas und Strom teurer geworden. Wesentliche Produktgruppen wie Obst, Gemüse und andere Nahrungsmittel haben sich im Vergleich zum Vorjahr um bis zu 20% verteuert.
Da Energieprodukte und Nahrungsmittel sehr volatil sind, wurde das Konzept der Kerninflation entwickelt, die diese Segmente ausklammert. Diese Kerninflationsrate erreicht im Februar 2023 mit 5,7 % einen neuen Höchstwert. Sie zeigt also keine Entspannung, sondern belegt, dass die Inflation auch bei Möbeln, Verkehr, Gastronomie, Kultur und Dienstleistungen aller Art sowie Mieten angekommen ist.
Die bereinigte Inflation des Jahres 2022 in Höhe von 7,9 % wurde nur zur Hälfte durch Lohnsteigerungen einschließlich Sonderzahlungen ausgeglichen. Schon im Jahr 2021 haben die Deutschen Corona-bedingt Reallohnverluste (reale Kaufkraftverluste) hinnehmen müssen. Die Basisdaten dazu hier.